Achim Reichel
Trutzblanke Hans (Johann Wolfgang Von Goethe) dainos žodžiai
"Heut bin ich über Rungholt gefahren, die Stadt ging unter vor sechshundert Jahren. Noch schlagen die Wellen da wild und empört, wie damals, als sie die Marschen zerstört. Die Maschine des Dampfers zitterte, stöhnte, aus den Wassern rief es unheimlich und höhnte:
Trutz, blanke Hans
Von der Nordsee, der Mordsee, vom Festland geschieden, liegen die friesischen Inseln im Frieden. Und Zeugen weltenvernichtender Wut, taucht Hallig auf Hallig aus fliehender Flut. Die Möwe zankt schon auf wachsenden Watten, der Seehund sonnt sich auf sandigen Platten.
Trutz, blanke Hans
Im Ozean, mitten, schläft bis zur Stunde ein Ungeheuer, tief auf dem Grunde. Sein Haupt ruht dicht vor Englands Strand, die Schwanzflosse spielt bei Brasiliens Sand. Es zieht, sechs Stunden, den Atem nach innen, und treibt ihn, sechs Stunden, wieder von hinnen.
Trutz, blanke Hans
Doch einmal in jedem Jahrhundert entlassen die Kiemen gewaltige Wassermassen. Dann holt das Untier tiefer Atem ein und peitscht die Wellen und schläft wieder ein. Viel tausend Menschen im Nordland ertrinken, viel reiche Länder und Städte versinken.
Trutz, blanke Hans
Rungholt ist reich und wird immer reicher, kein Korn mehr faßt selbst der größte Speicher. Wie zur Blütezeit im alten Rom staut hier täglich der Menschenstrom. Die Sänften tragen Syrer und Mohren, mit Goldblech und Flitter in Nasen und Ohren.
Trutz, blanke Hans
Auf allen Märkten,auf allen Gassen lärmende Leute, betrunkene Massen.
Die ziehn am Abend hinaus auf den Deich:
Wir trutzen dir, blanker Hans, Nordseeteich!
Und wie sie drohend die Fäuste ballen, zieht leis aus dem Schlamm der Krake die Krallen.
Trutz, blanke Hans.
Die Wasser ebben, die Vögel ruhen, der liebe Gott geht auf leisesten Schuhen. Der Mond zieht am Himmel gelassen die Bahn, belächelt der protzigen Rungholter Wahn. Von Brasilien glänzt bis zu Norwegs Riffen das Meer wie schlafender Stahl, der geschliffen.
Trutz, blanke Hans
Und überall Friede, im Meer, in den Landen.
Plötzlich wie Ruf eines Raubtiers in Banden:
Das Scheusal wälzte sich, atmete tief und schloß die Augen wieder und schlief. Und rauschende, schwarze, langmähnige Wogen kommen wie rasende Rosse geflogen.
Trutz, blanke Hans
Ein einziger Schrei - die Stadt ist versunken, und Hunderttausende sind ertrunken. Wo gestern noch Lärm und lustiger Tisch, schwamm andern Tags der stumme Fisch. Heut bin ich über Rungholt gefahren, die Stadt ging unter vor sechshundert Jahren.
Trutz, blanke Hans?"
Trutz, blanke Hans
Von der Nordsee, der Mordsee, vom Festland geschieden, liegen die friesischen Inseln im Frieden. Und Zeugen weltenvernichtender Wut, taucht Hallig auf Hallig aus fliehender Flut. Die Möwe zankt schon auf wachsenden Watten, der Seehund sonnt sich auf sandigen Platten.
Trutz, blanke Hans
Im Ozean, mitten, schläft bis zur Stunde ein Ungeheuer, tief auf dem Grunde. Sein Haupt ruht dicht vor Englands Strand, die Schwanzflosse spielt bei Brasiliens Sand. Es zieht, sechs Stunden, den Atem nach innen, und treibt ihn, sechs Stunden, wieder von hinnen.
Trutz, blanke Hans
Doch einmal in jedem Jahrhundert entlassen die Kiemen gewaltige Wassermassen. Dann holt das Untier tiefer Atem ein und peitscht die Wellen und schläft wieder ein. Viel tausend Menschen im Nordland ertrinken, viel reiche Länder und Städte versinken.
Trutz, blanke Hans
Rungholt ist reich und wird immer reicher, kein Korn mehr faßt selbst der größte Speicher. Wie zur Blütezeit im alten Rom staut hier täglich der Menschenstrom. Die Sänften tragen Syrer und Mohren, mit Goldblech und Flitter in Nasen und Ohren.
Trutz, blanke Hans
Auf allen Märkten,auf allen Gassen lärmende Leute, betrunkene Massen.
Die ziehn am Abend hinaus auf den Deich:
Wir trutzen dir, blanker Hans, Nordseeteich!
Und wie sie drohend die Fäuste ballen, zieht leis aus dem Schlamm der Krake die Krallen.
Trutz, blanke Hans.
Die Wasser ebben, die Vögel ruhen, der liebe Gott geht auf leisesten Schuhen. Der Mond zieht am Himmel gelassen die Bahn, belächelt der protzigen Rungholter Wahn. Von Brasilien glänzt bis zu Norwegs Riffen das Meer wie schlafender Stahl, der geschliffen.
Trutz, blanke Hans
Und überall Friede, im Meer, in den Landen.
Plötzlich wie Ruf eines Raubtiers in Banden:
Das Scheusal wälzte sich, atmete tief und schloß die Augen wieder und schlief. Und rauschende, schwarze, langmähnige Wogen kommen wie rasende Rosse geflogen.
Trutz, blanke Hans
Ein einziger Schrei - die Stadt ist versunken, und Hunderttausende sind ertrunken. Wo gestern noch Lärm und lustiger Tisch, schwamm andern Tags der stumme Fisch. Heut bin ich über Rungholt gefahren, die Stadt ging unter vor sechshundert Jahren.
Trutz, blanke Hans?"